Fünf Berner per Velo unterwegs nach Osten treffen sich in Istanbul zum Nachtessen - hätten wir es geplant, wir hätten es wohl selbst mit einer im Zivilleben so üblichen Doodleumfrage nicht geschafft... Darum sollte man vielleicht einfach weniger planen und einfach mehr handeln? Hm - für mich wohl noch ein langer Weg, ein sehr langer Weg...
Ja und die Blumen aus Thun sind dann noch ne andere Geschichte... Unglaublich schön, was sich so spontan unterwegs ergeben kann - ob wir fünf uns auf unserer weiteren Route nochmals treffen??
Wir werden sehen - es ergibt sich vieles, so fliessend - ich finde langsam aber sicher den Modus und das Vertrauen in mich und "das Übergeordnete", dieses auch geschehen zu lassen - und das ist gut so...!!
Mehr dazu im heutigen Blogeintrag, der gleich mehrere Tage zusammenfasst oder es wenigstens versucht - weil alles irgendwie mit allem verwoben ist...
Merhaba aus Istanbul - da bin ich mal wieder!
Die letzten zwei Tage habe ich wieder einiges erlebt - versuche das für Euch mal nachvollziehbar aufzuschreiben...
Also - angefangen hat es vorgestern Abend, als ich ein E-Mail von zwei CH-Velofahrern aus Belp erhalten habe, die Istanbul heute Morgen Richtung Osten verlassen haben und mich gestern Nachmittag noch zum Kaffe treffen wollten (für meine nicht ortskundigen Leser: Belp liegt unweit von Bern, gell Rene!). Cool - da habe ich sofort zugesagt, ohne zu wissen, wer sie sind bzw. ihren Blog zu kennen - und hoffte natürlich auch, mehr über das Visa-Hunting zu erfahren...
Gestern Morgen bin ich dann früh aufgestanden, damit ich rechtzeitig vor dem Konsulat meines vierten Landes stehen kann, für welches ich ein Visum brauche.
Gemäss Internet haben die von 08.00 bis 17.00 Uhr geöffnet - schon fast suspekt, eine so hohe Dienstleistungsmentalität...
Das Konsulat liegt wiederum recht weit von der Innenstadt entfernt in einem Aussenquartier - aber in anderer Richtung als das Konsulat des dritten Landes. So lerne ich die Stadt kennen.
Der einfachste (und damit halt auch teuerste Weg) dahin führt mich mit dem Flughafenbus in ca. 40 Minuten durch den Morgenverkehr zum Flughafen und von dort mit dem Taxi ca. 10 Minuten zurück in Richtung Stadt.
Der Taxifahrer muss 2x fragen, bis er mich vor dem Konsulat aussteigen lassen kann. Das Wächterhäuschen auf dem Innenhof des Konsulat ist leer. Das Gittertor abgeschlossen. Dabei ist doch schon 08.30 Uhr. Ich klingle. Es rührt sich nix. Ich klinge nochmals - es rührt sich wiederum nix! OK - dann gehe ich mal abwarten und Kaffe trinken - komme nach 09.00 Uhr nochmals.
Der ältere Wirt im Kaffe ist erstaunt, dass sich ein Tourist zu ihm verirrt und spricht mich in bestem Französisch an, nachdem ich erklärt habe, ich käme aus der Schweiz. Ja, Französisch habe er in jungen Jahren gelernt - damals, als er acht Jahre lang bei seiner Freundin in Paris gelebt habe - seinem verträumten Gesichtsausdruck entnehme ich auch Wehmut - das müssen wirklich sehr glückliche Jahre gewesen sein, damals in Paris - Jahre, an die er sich sehr gerne erinnert. Dann will er mich über mein Privatleben ausfragen - muss ihm eher sehr deutlich klar machen, dass ich ihn daran nicht teilhaben lassen will...
So zottle ich dann wieder los und siehe da: Im Hof des Konsulats ist tatsächlich ein Wächter aufgetaucht. Der erklärt mir sehr freundlich und geduldig und in recht gutem Englisch:
Das Konsulat ist am Montag doch geschlossen!
JA KLAR - das Konsulat ist am Montag doch geschlossen - wie konnte ich das nur vergessen??? Schliesslich ist weder hier am Tor noch am Gebäude noch im Internet ein Hinweis darauf zu finden.
DAS WEISS MAN DOCH EINFACH - das ist doch Allgemeinwissen...!!
Ich staune über mich, dass ich mich nicht ärgere, dass ich hier nun ausgesperrt vor dem Konsulat stehe - wie bestellt und nicht abgeholt - und dafür noch Geld im Umfang von 2 einfachen Nachtessen für die Hin- und Rückreise investiert habe - es ist, wie es ist - Organisation hat in den verschiedenen Ländern eben verschiedene Facetten...
Der Wächter erklärt mir, ich soll am Dienstag nochmals kommen - nein, es sei nicht schwierig das Visum zu bekommen - und es habe nie viele Leute - und meistens seien die auch schnell wieder weg mit dem Visa - daraus schliesst er offenbar, dass es einfach sei, das Visum zu bekommen... Er arbeite am Dienstag nicht, aber er informiere seinen Kollegen, dass ich komme - der helfe mir dann...
Wir tauschen unsere Vornamen aus verabschieden uns mit Handschlag durch den Gitterzaun...
Ich schnappe mir das nächste Taxi, lasse mich zum Flughafen fahren, erwische den letzten Platz im startbereiten Flughafenbus für den Rückweg und bin rasch in der Stadt zurück.
Dann quer über den Taksimplaz zum Stadtbus nach Ortaköy, wo ich Passpartu beim Velomech abholen muss und ca. 40 Minuten später auch ankomme. Die haben nämlich schon 2x im Hostel angerufen, sie hätten nicht genug Platz um Passpartu noch länger zu hüten. Bevor sie Passpartu verkaufen oder gar aussetzen, will ich ihn nun doch abholen!! Im Velogeschäft angekommen erkennt man mich sofort und kettet Passpartu im Hinterhof frei - es sieht alles tiptop aus. Die ersetzten Teile hängen als "Beweis" in einer Plastiktüte an Passpartus Lenker. Doch dann - ja als es ums zahlen geht - dann wird es kompliziert - wirklich kompliziert - verständigen können wir uns ja nicht. Aber: Vom Personal weiss keiner, was der Service kosten soll. Es braucht drei Telefonate bis klar ist, dass alles zusammen inkl. neuer Shimanokette (echt Shimano oder echt imitiert?) 180 Türkische Liren kosten soll - rund 65 Franken. Während das Personal diskutiert, gestikuliert und telefoniert niete ich mir ein Stück de alten Kette ab - Ersatzglieder, falls an der neuen Kette etwas reissen sollte... Preislich ist das OK - finde ich. Die Mechaniker fragen ob in Istanbul meine Tour fertig sei - ich zähle ihnen die Länder auf, welche noch kommen sollen - und sie staunen nicht schlecht - ja Jungs, ich staune auch immer wieder über mich selber und meine Route...
Wenig später sause ich mit Passpartu durch den erstaunlich dichten Mittagsverkehr zurück in die Stadt, schlängle mich flink, frech und freudig durch den zähfliessenden Verkehr, an der Baustelle des Fussballstadions vorbei, hoch zum Taksimplatz, stelle Passpartu im Hostel an seinem Plätzchen unter der Treppe in der Lobby ab (die Lobby wirkt grad extrem viel stylischer, seit Passpartu wieder da ist), tippe auf der Dachterrasse noch eine mir wichtige E-Mail und mache mich dann auf zum Treffen mit den zwei Vetofahrern aus Belp.
Sie haben sich ein cooles Café am Taksimplatz ausgewählt - erkennen mich sofort - winken - ein wirklich cooles Päärchen, die Marianne und der Tömu! Sie sind vor mir gestartet und verlassen Istanbul morgen Vormittag wieder (also heute Morgen) - Marianne wartet noch sehnlichst auf ein Päckli aus der Schweiz, welches einfach nicht ankommen will - ob es heute Morgen noch eingetroffen ist - ich wünsche es Dir so sehr, liebe Marianne...!!!
Wir tauschen uns über unsere bisherige und die geplante Route aus, erzählen aus unseren Leben, über unsere Motivation für diese Reise - und dann, ja dann geht bei mir ein Licht auf:
Ich habe in den letzten Jahren immer mal wieder aus einem Blumengeschäft in Thun Blumen geschenkt bekommen - immer schöne Sträusse, speziell gebunden, spezielle Blumen - den letzten Strauss habe ich an meinem letzten Arbeitstag Ende März 2015 erhalten mit dem Hinweis, im speziellen Blumengeschäft habe es Besitzerwechsel gegeben, weil eine der ehemaligen Besitzerinnen mit ihrem Partner auf eine Vetoweltreise gestartet sei - damals hatte ich aber weder Lust noch Laune noch Zeit herauszufinden, wer das sein könnte, ob sie einen Blog hat etc. Zu sehr war ich damals mit Abschied, Wohnungsräumung und meiner eigenen Reise beschäftigt. Und nun?! Ja nun sitzt genau diese Floristin aus genau diesem Blumengeschäft mir in Istanbul im Espressolab gegenüber - wie klein die Welt doch ist...
Übrigens: Eine Knospe dieses letzten Blumenstrauss habe ich in meine Seelenbox dabei. In der Seelenbox habe ich kleine Andenken, Glücksbringer, Abschiesgeschenkli an/von meinen Liebsten dabei. Wenn es mir nicht so gut geht, mich das Heimweh plagt, kann ich darin nuschen - nützt...!! Diesen Tipp habe ich vom "Nepalthesi" bekommen. Von ihr und Ka habe ich auch noch je ein kleines Päckli mit dabei in der Seelenbox, welches ich noch nicht ausgepackt habe - das spare ich mir mit anderen Dingen in der Seelenbox auf für wirklich ganz einsame, wirklich sehr schwierige Zeiten - sozusagen: Notfallmedizin - homöopathisches Temesta... >:-)) - wer weiss, vielleicht bringe ich die beiden Päckli vom Nepalthesi und von Ka auch ungeöffnet heim, weil es nie soooo schlimme Zeiten gegeben hat?? Wir werden sehen...
Ja wir drei plaudern, essen SUPERLECKEREN Cheesecake (erinnert mich an den Tingelkringel in der Mittelstrasse in Bern...) - vielen Dank nochmals Marianne und Tömu für die Einladung!!
Die beiden haben sich bereits alle Visa in der Schweiz beschafft - und sind nun halt an die Fristen ihrer frühzeitigen Planung gebunden - ich beneide die beiden grad etwas um die vielen Kleber in ihrem Pass - mir fehlte dazu vor meiner kurzfristig entschiedenen Abreise die Zeit, nach dem Entscheid zu meinem Reisestart und irgendwie auch die Energie, mich um diesen "Kram" auch noch zu kümmern, nebst Abschluss im Job und Wohnungsauflösung etc.. So jage ich die Visa halt hier - und bin dann auch an (m)einen Zeitplan gebunden... Habe dafür auch die Erfahrung mit dem jeweiligen Konsulat selber, was ich aktuell grad sehr stimmig finde - auch wenn ich auf einen Kleber 1.5 Wochen warten muss und mich das sehr blockiert hier in Istanbul... Das gehört halt auch dazu...
Die Zeit mit Marianne und Tömu läuft, verfliegt und ich frage die beiden, ob sie nicht auch zum Nachtessen mit Flurina und David mitkommen möchten, mit denen ich mich verabredet habe - aber klar doch!!
Flurina und David sind ebenfalls vor mir gestartet und via Griechenland in Istanbul angekommen - wo sie nun auch auf Visajagd müssen - wir haben uns im Veloflickkurs bei Veloplus in Ostermundigen getroffen und nur sehr kurz austauschen können und von unterwegs dann ein, zwei E-Mails - nun eben Istanbul... Ich habe ihnen noch verraten können, wie es beim Konsulat des dritten Landes so abgelaufen ist, als ich mit Papi da war...
Wir fünf Velöler verbringen einen sehr schönen Abend, bei leckerem Essen und einer Küchenbesichtigung im Keller :-)) - ihr müsst Euch das mal vorstellen:
Fünf Schweizer aus Bern mit dem Velo unterwegs nach Osten treffen sich in Istanbul - hätten wir das geplant, wir hätten das wohl selbst mit einer Doodleumfrage niemals geschafft...
So unterschiedliche Persönlichkeiten wir sind (ich könnte mindestens von zweien am Tisch der Vater sein...) - so verbunden sind wir durch unser Projekt - ein Abend mit "Fremden" - ein Abend "unter Freunden"... Echt cool - echt schön!! DANKE!!
Übrigens Flurina und David sind auch angerannt beim Konsulat gestern Nachmittag - und der Wächter hat ihnen gesagt, es sei schon ein Schweizer dagewesen - sie waren sich sicher: Das war der Patrik - und so war es ja auch...!
Heute Morgen dann wieder früh raus, via Flughafen zum Konsulat - heute konnte ICH dem Taxifahrer den Weg weisen - natürlich ist es um 08.00 Uhr noch nicht offen, auch wenn im Internet steht...
Dafür ist ein Wächter da - er spricht kaum Englisch - erklärt aber, dass es ungefähr um 09.00 Uhr öffne. Also gehe ich wieder beim "Franzosen" vorbei, trinke einen Kaffe und warte ab. Kurz nach 09.00 Uhr stehe ich wieder vor dem Gittertor - niemand da - ich habe "ungefähr" wohl nicht so gut getroffen.... Setze mich auf das Mäucherchen und warte ab, wie ich das bisher oft so erfolgreich getan habe... Da kommt ein junger Herr und fragt "Visa?". Ja genau, antworte ich und bin froh, schliesst er das Tor auf. Er trägt Kittel und dunkle Hosen - sicher ein Angestellter. Er erklärt mir jedoch - und das mit äusserst ernstem Gesichtsausdruck... - , er sei hier die Security - die Polizei - im Fall!!
Er bittet mich in den Hof des Konsulats - stellt mir am Schatten einen Schemmel hin und deutet mir, ich soll Platz nehmen. OK - so bin ich wenigstens schon mal auf dem Areal - und das als Erster!! Dann will er wissen woher ich komme - mein Pass hilft ihm nicht weiter, er kann nicht übersetzen, was da drauf steht. Auf seinem Smartphone googlen wir die Schweiz - er freut sich und meint, das sei ein gutes Land. Er sei Türke und hier im Konsulat für die Sicherheit zuständig - im Fall! - Diskret hebt er seinen Kittel an und zeigt mir seine Pistole - ich zeige mich tief beeindruckt, was ihn freut und in seiner wichtigen Aufgabe bestimmt stützt - und in seinem Ego wohl auch. Schade, können wir nicht mehr plaudern...
Er verschwindet kurz und kommt in Uniform zurück, trägt die Waffe nun sichtbar - im Hosenbund eingesteckt - ohne Kittel.
Dann beginnt er mit dem Gartenschlauch seinen Wasserkocher , sein Teeglas und seinen Teekrug zu waschen - auf dem Mäuerchen, welches unter dem Zaun verläuft - sehr sorgfältig, sehr geübt. Das macht er nicht zum ersten Mal. Ich sitze da, schaue ihm zu - fühle mich nicht unwohl.
Als er mit dem Abwasch fertig ist deutet er mir, ich solle auf meinem Schemmel sitzen bleiben, verlässt das Gelände und schliesst das Gartentor ab. Hallo? Gestern war ich hier ausgesperrt, da wollte mich keiner einlassen - nun bin ich eingesperrt und keiner da, der mich rauslassen könnte...
So schnell kann man auf der anderen Seite des Zauns landen - fast wie in meinem vorderen Job...
OK, der Zaun ist nicht so hoch, dass nicht drüber klettern könnte - somit bleibe ich sitzen und warte ab. Eine Fähigkeit, die mir hier in der Türkei ja in Form eines Crashkurses angeeignet wurde...
Gute fünf Minuten später ist der Wächter zurück - mit einer Tüte - er war wohl schnell Znüni einkaufen. Logo: Was sein muss, muss sein. Und die Uniform inkl. Waffe ist auch ausgeführt - und zwar so, dass es jeder im Quartier hat sehen können - und das ist sicher gut für's Ego!
Ja und dann kommen zwei Mitarbeiter des Konsulats, fragen ob ich für ein Visa da sein, schicken mich hinters Haus, wo mir der Empfangsraum für Antragsteller geöffnet wird. Ein Raum ohne Fenster mit Schreibtisch und zusammengewürfelten Stühlen. Der nette Herr entschuldigt sich, dass keine Formulare in Englisch da sind - er komme grad wieder - ein, zwei Minuten später ist er da mit den Formularen. Ich fülle meinen Antrag aus, da kommen auch schon Flurina und David dazu. Wir geben unsere Anträge ab - nach einer kurzen Prüfung erscheint der nette und fröhlich gestimmte Mitarbeiter wieder und sagt, es sei alles OK, wir müssten nun zur Bank und die Gebühren einzahlen. Wenn wir das Visum innerhalb von 2 Tagen möchten müssten, wir 25 Dollar bezahlen. Wenn wir es sofort möchten, 50 Dollar. Wir wollen natürlich sofort, er zeigt uns vom Gehsteig aus den Weg zur Bank, wir spazieren dahin, bezahlen je 50 Dollar auf das Konto ein, welches auf dem kleinen Zettelchen vom Konsulat vermerkt ist - und bezahlen je knapp 12 Franken Kommission/Gebühren, unterschreiben je zwei Zettel, ohne eine Chance zu haben zu verstehen, was wir grad unterschreiben - aber es wird wohl nur die Einzahlungsquittung sein und nicht der Vertrag für einen Kleinkredit oder eine aufblasbare Reisewaschmaschine...
Zurück zum Konsulat, wir geben den Pass und die Zettel der Bank wieder ab und werden gebeten 10 Minuten im fensterlosen Raum zu warten - wir drei Schweizer können uns während der Wartezeit ja prächtig unterhalten >:-)).
Nach ca. einer halben Stunde kommt der nette Mitarbeiter zurück, verteilt uns unsere Pässe mit dem handschriftlich ausgefüllten Visum - und freut sich echt, dass da drei Schweizer sind, die sein Land besuchen wollen.
Er entschuldigt sich, dass sein Englisch nicht so gut sei (im Vergleich zu anderen Konsularangestellten, die ich bisher getroffen habe, ist er mit seinen Sprachkenntnissen jedoch englischer Muttersprache :-))...) - er erzählt strahlend von der Gastfreundschaft in seinem Land, der wunderbaren Landschaft, den tollen Bergen und überhaupt - wir versichern ihm, dass wir uns sehr auf sein Land freuen was in keiner Weise geheuchelt ist, verabschieden uns herzlich und lassen uns noch erklären, wie man in seiner Sprache Danke sagt - ein langes, sehr schwieriges Wort - für mich unmöglich, es mir zu merken...
Ich bin massiv erleichtert, dieses Visum in meinem Pass zu haben. 45 Tage Zeit, ein mir auf meiner Reise wichtiges Land zu erkunden. Im Land selber muss ich dann noch ein spezielles Permit beantragen für meine Route, aber das soll problemlos möglich sein, hat der Herr vom Konsulat mehrfach versichert...
Tja, so kann Visahunting auch sein. Herzlich, fröhlich, hilfsbereit - und QUICK...
Flurina meint nach dieser äusserst positiven Erfahrung brauche sie nun trotzdem Baklava - was für eine geniale Idee - so haben wir ein süsses Zmittag. Zurück in die Stadt gehts mit dem ÖV - langsamer aber auch entsprechend günstiger als aus dem schnelleren Weg...
Ja, es ist schon so, wie mir eine Amerikanerin im Hostel in Sofia erklärt hat: Wenn man reist hat man zwei Möglichkeiten - langsam und günstig unterwegs sein - oder schnell, direkt und teuer...
So fehlt mir nur noch ein Visum - wenn ich dieses nicht bekommen sollte oder es zu aufwändig würde, werde ich dieses Land überfliegen... Hinter dieses Visum kann ich mich halt erst nächste Woche konkret klemmen, wenn ich das Visum des dritten Landes im Pass habe, das ich spätestens am Freitag dieser Woche sollte abholen können... Aber die mir wichtigsten Kleber habe ich bzw. sollte ich eben am Freitag alle haben - und das ist ein gutes Gefühl - ich bin erleichtert...!
Vielleicht fahre ich morgen Vormittag schon mal zum Konsulat des dritten Landes raus und frage an, ob das Visum vielleicht schon bereit sei, dann könnte ich das letzte Visum noch diese Woche beantragen und Istanbul dann langsam verlassen - es wird nämlich irgendwie wirklich Zeit, mich wieder aufs Velo zu schwingen und nicht nur in Istanbul abzuhängen, auch wenn das auch seinen Reiz hat - vor allem, wenn ich auf der Dachterrasse des Espressolab meinen Blog schrieben und dazu feinen Cappuccino für 6.75 Liren oder ca. Fr. 2.40 trinken kann. Aber die Stadt ist halt unter dem Strich trotzdem teuer und ich warte auch darauf, wieder on the road zu sein - sei es auf dem Velo oder im Bus... Es soll langsam aber sicher nun wieder rollen...!! >:-))
Ich entwickle jetzt mal verschiedene Varianten, wie ich auf welchem Weg unter welchen Voraussetzungen an welchem Tag Istanbul verlassen werde und wie ich dann durch die Türkei komme - klar ist, dass ich spätestens ab Ankara den Bus nehme, direkt zur Grenze zum Iran. Das hat ganz verschiedene Gründe! So bleibt die Türkei halt mein "Schnellvelo-Transitland", welches ich dann später nochmals bereisen will - immerhin habe ich damit schon wieder Reiseprojekte für die Zeit nach meiner Rückkehr... >:-))
Ihr seht - mir geht es nach wie vor gut in Istanbul und auf meiner Reise... Und heute fühle ich mich grad recht froh, erleichtert und neugierig auf alle die Länder, die noch kommen werden - mit ihren Menschen, Landschaften, Bauwerken, Kulinarik etc. - alles halt, was meine Neugier zu stillen versuchen kann...
Und ja, die Gewissheit und Zuversicht, dass sich alles ergibt wächst an solchen Tagen in mir auch - die versuche ich zu speichern für Situationen, wie verschlossene Türen beim Konsulat oder Wartezeiten oder...
Liebe Grüsse in die Welt hinaus...!
Patrik Kirtap
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