Sa

23

Apr

2016

EIN TAG DER EXTREME...

 

LIebe Alle

Heute habe ich einen Tag der Extreme durchlebt.

Extrem traurig bin ich in den Tag gestartet. Ich habe den Verlust meines Velocomputers zu beklagen. Er hat alle meine Kilometer und Höhenmeter aufgezeichnet. Ich habe ihn wahrscheinlich gestern auf einem der Feldwege vor Portalegre verloren - er hüpfte in den letzten Wochen bei Erschütterungen vermehrt aus der Halterung. Er war für mich immer der "an-fassbare" Beweis, dass ich all diese Kilometer und Höhenmeter, die er für mich addiert hat, auch gefahren bin. Nun ist er weg... Das ärgert mich. Das stimmt mich sehr traurig. Ich habe ihn immer gehütet wie meinen Augapfel - nur gestern war ich ganz offensichtlich einen kurzen Moment nicht achtsam genug... Trauriger war ich nur, als ich Lucky den Froschkönigglücksbringer verloren habe...

Auch wenn die Kilometer für mich nicht die "Leistungsbedeutung" haben, wie für andere Radler, die ich getroffen habe, war der Velocomputer halt doch ein wichtiges Stück meiner Reise. NUR - mit dem Ende der Lebenszeit der Batterie im Computer, wären die Daten auch verloren gegangen. Auf der heutigen Fahrt habe ich mir dann gesagt: Ich weiss, welche Strecken ich gefahren bin - ich kann sowohl Velo- als auch Höhenkilometer rekonstruieren, habe ja auch die Aufzeichnungen in meinem MacBook - also lasse ich mit einem Lächeln los, was ich eh nicht festhalten kann... 

Diese Haltung half/hilft bedingt über den Verlust hinweg...

Unterwegs kann ich mich ja nun mit Hilfe von Sandy orientieren - damit ich möglichst keine Abzweigung mehr verpasse...

Ja die Kilometer... Sie sind für mich nicht Ausdruck meiner Leistung - sie sind für mich Ausdruck der Distanz, des Weges, den ich gefahren, gereist bin - Ausdruck meiner Reise... - daher addiere ich sie für mich persönlich - führe keine öffentliche Statistik. 

Extrem spannend war das Gespräch vor der Pension in Portalegre, als ich abfahren wollte. Ein Holländer - etwas älter als ich - hat mich angesprochen. Seine Frau und er sind auch mit den Velos unterwegs - in Richtung Lissabon. Er wird dann noch eine Velotour durch Portugal für sich alleine unternehmen - erstmals ohne seine Frau unterwegs. Cool! Wir plaudern viel über Gründe und Hintergründe unserer Reisen etc. - und schwups ist es 10 Uhr und ich MUSS los - es warten heute 100 km auf mich...!

Extrem mühsam ist die Wetterlage. Dunkle Wolken hängen über Portalegre und der Holländer hat mich auch nicht wirklich motiviert, als er mir sagte, gemäss seiner Wetterapp würde es spätestens ab 15 Uhr regnen... Na bravo!

Extrem mühsam auch der "Bergauf-Aufstieg" zur Grenze Portugal/Spanien. Fast wie die Grenze Tajikistan/Kirgistan liegt diese auch auf einem "Berg" - also schon nicht so dramatisch wie damals auf dem Pamir. Aber nach einem portugiesischen Frühstück grad einen solchen Anstieg in Angriff zu nehmen, geht schon in die Beine, den Magen und an die Motivation.... Immerhin weiss ich, dass ich heute Kekse dabei habe...

Ich quäle mich den Berg hinauf und überlege mir, mein Tagesziel heute nicht erreichen zu wollen und früher abzusteigen... Gleichzeitig bin ich froh, habe ich mir schon eine Unterkunft gebucht - genau aus dem Grund, dass ich mich motiviere - zwinge? - den Weg zu fahren und nicht schon wegen ersten dunklen Wolken und wenigen scheuen Regentropfen einzuknicken...  Sonst komme ich ja nie nach Hause und ich habe wichtige Termine am 18. und 22. Juni 2016...

Unterwegs gönne ich mir einen Café, esse Kekse, trinke extrem viel Wasser, obwohl es gar nicht heiss ist... Im Gegenteil: Es ist kühl, so dass ich mein Langarmshirt aus dem Gepäck krame...

Ich erreiche die Grenze - endlich. Spanien. Mein 21stes Land seit dem Start, in welchem ich unterwegs sein darf. Der Grenzpunkt ist ein trostloser Punkt. Hier war wohl mal viel mehr los - davon zeugen das dem Zerfall geweihte grosse Restaurant und andere Infrastruktur...

Hinter der Grenze rollt es bergab - von alleine. Das macht Freude. Eine grosse Tankstelle mit Restauarant und Laden "zwingt" mich zu einem Halt. Mein erstes "Café olé" - also Milchkaffe etwas frei aus dem Französischen ins Spanische übersetzt.... Dazu ein mit Hühnchenfleisch gefülltes Pastetchen und eine Tüte Haribo Fruchtgummis - also wohl mehr Gummi als Frucht... Weiter geht die Fahrt talwärts. Ich weiss, dass ich diese Höhenmeter, die ich hier verliere, auf der heutigen Tagesetappe wieder bergwärts aufholen muss... Daher ist die Abfahrt nicht nur mit Genuss verbunden...

Mit Valencia de Alcantara erreiche ich den ersten "richtigen Ort" in Spanien. Ein schmuckes Städtchen - mit weniger schmuckem Neubaugebiet. 

Extrem wunderschön wird hinter Valencia de Alcantara die Landschaft. Unglaublich wunderschön sogar!! Auf der gut ausgebauten Strasse bin ich quasi alleine Unterwegs. Pro Stunde vielleicht 10 Autos aus beiden Richtungen... Mich faszinieren die Wolkenbilder, die sich hier über der Extremadura am blauen Himmel formieren. Von Regen keine Spur. Es wird wärmer - trotz Wolken sogar sonniger - und auch jetzt, wo ich knapp vor 20 Uhr Lokalzeit den Blog tippe, ist es warm und ich sitze auf der Gartenterrasse bei einem Radler (Schweiz: "Panasch").

Die Fahrt durch die Extremadura ist einfach WOW WOW WOW WOW EXTREM SCHÖN - Erinnerungen an den Pamir werden wach. Da hingen die Wolken auch so tief über der wunderbaren Landschaft am blauen Himmel. Klar, auf dem Pamir war alles anders als hier, nicht so grün - aber keine Landschaft hinter dem Pamir hat mich so sehr an den Pamir erinnert, wie eben die Extremadura! Auch wenn die Strasse über Kilometer geradeaus - also schon bergauf/bergab aber eben in einer Geraden - führt, ist die Fahrt durch diese wunderbare Landschaft alles andere als langweilig. Selbst der dauernde Gegenwind kann meine gute Laune nicht trüben...!

Ich mache so viele Fotos wie schon ganz lange nicht mehr!

Die Hügel, die ich zu überwinden habe, gehen immer mehr und mehr in die Beine. Und dann erreiche ich um 17.30 Uhr endlich die ersehnte Kreuzung, wo es nach Brozas, meinem heutigen Tagesziel abzweigt. Ich weiss nicht, wann ich mich konditionell letztmals so sehr über eine Kreuzung gefreut habe... Es sind noch 10 Kilometer bis zum Tagesziel - für die ich satte 45 Minuten brauche...

In meiner Unterkunft finde ich eine Badewanne - und geniesse ein schönes Schaumbad, welches auch meiner Beinmuskulatur gut tut...

Nun Nachtessen - und dann schlafen - bestimmt gut und tief - es waren total 101 Km heute - bergauf-bergab - aber EXTREM WUNDERBARE KILOMETER!!!

Ich bin extrem zufrieden mit dem heutigen Tag - und das Wetter für die nächsten Tage sieht ebenfalls gut aus. Ich freue mich auf weitere Etappen durch diese wunderbare Landschaft - siehe Fotos unten...

Nach einem Tag der extreme - müde, aber entspannt - in die Welt hinaus!

ACH JA: Ich bin nun wieder in der CH-Zeitzone angekommen. Habe heute die letzte Zeitzonengrenze meiner Reise überquert - und darum habe ich für die 101 Kilometer bis zu meiner Unterkunft ja auch sooo lange gebraucht - ich habe eine Stunde aufholen müssen...
Patrik Kirtap

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Fr

22

Apr

2016

KOCHEN MIT ANDREA BERG - UND DANN ERSCHEINT  S  I  E...!!!

 

Liebe Alle 

Ihr mögt Euch vielleicht erinnern, dass ich vor einiger Zeit mit Andrea Berg am Grenzübergang von Uzbekistan nach Tajikistan gestanden habe und der Zöllner Frau Berg auf der Mutmacherkarte eines guten Freundes betrachtet und "schockiert" gefragt hat "What is  this...?". Also er meinte damit sicher nicht Frau Berg als Person - vielmehr war er schockiert - oder hochgradig erstaunt - in meinem Gepäck eine solche Karte zu finden... Wie auch immer - lange ist's her...

Heute habe ich mit Frau Berg gekocht - NEIN, nicht nach ihrem Kochbuch. Eine Knorr-Fertigsuppe bis dann, ja bis S I E dann eben erschien... 

Doch wie immer: Alles der Reihe nach...

Vorgestern bin ich in Ponte de Sor angekommen - gestern habe ich einen Ruhetag eingezogen, da das Wetter zur geplanten Startzeit einfach wirklich zu garstig war. Und es den ganzen Tag auch blieb...

Den gestrigen Tag habe ich mit der Feinplanung meiner Route bis Segovia in Spanien verbracht, geschlafen und gegessen und im WWW gesurft, meine Heimkehr etwas vorbereitet und erledigt, was es unterwegs halt so zu erledigen gibt...

Als ich zum Abendessen ins Restaurant neben meiner Unterkunft wollte, stiess ich auf einen Radfahrer aus Deutschland, der ebenfalls in Lissabon gestartet ist und grob gesagt auf dem Heimweg nach Hamburg ist. Er stieg ebenfalls in meiner Unterkunft ab. Beim gemeinsamen Abendessen haben wir viel ausgetauscht - auch er ist weit gereist, sehr weit sogar!

Heute Morgen dann SONNENSCHEIN!! Wie gut tut das denn?!!

Gemeinsames Frühstück mit dem Radler aus Deutschland und gegen 10 Uhr schwinge ich mich auf Passpartu. Die ersten fast 2 Kilometer fahren mein Kollege von gestern Abend und ich gemeinsam. Dann trennen sich unsere Wege - er zweigt Richtung Norden ab - ich radle eher östlich - Spanien entgegen. Danke - schön war's - allzeit gute Fahrt - und tschüss... Wie Begegnungen und Abschiede unterwegs halt meistens sind.

Tja, ich folge der Strasse nach Portalegre. Eine normale Hauptstrasse, die sich dann mal zu einer richtungsgetrennten je 2spurigen Strasse mit Pannen-/Standstreifen entwickelt, der mir sehr gelegen kommt und dann mal wieder schmaler wid. Auf dem ganzen Weg kaum Verkehr. Ich frage mich, wozu hier eine solche Strasse gebaut wurde...

Die Strasse führt langweilig durch eine sehr schöne Gegend. Hin und wieder ist ein Hügel zu erklimmen und dahinter folgt eine kurze Abfahrt. Um mir die langweilige Strecke etwas zu "versüssen" schnalle ich mir meinen Lautsprecher zu meinen iPod an die Lenkertasche und höre zum Radeln Musik. Diese "Teil" habe ich mir in Singapur gekauft, weil ich es auf den endlos langen Etappen in Malaysia vermisst habe, Musik zu hören - und die Ohrstöppsel halt eben nicht so eine ideale Lösung sind - auch bei wenig Verkehr nicht. Mit Kabelbindern - wer hat diese genialen Dinger eigentlich erfunden?? - bastle ich husch eine Befestigung für den Lautsprecher und kann diesen mit dem Karabiner der Kette zu meinem Sackmesser bestens an der Lenkertasche befestigen. So radelt es sich doch viel besser... Nebst Musik aus der Schweiz läuft bald auch mal Andrea Berg... 

Mein Frühstück von heute Morgen ist schnell verbrannt und ich freue mich darauf, bald in einem Dörfchen einen Café und ein kleines Sandwich "einwerfen" zu können. Doch es kommt nix - davon aber gaaaaanz vieeeeel. Kein Dorf, keine Raststätte, keine Imbissbude, keine Teebude, wie es sie in Asien gab - einfach NIX! Also ich meine: GAR NIX! Ich müsste die IC13 bei einer Ausfahrt wohl verlassen und in eines der Dörfer fahren und hoffen, dort ein Restaurant oder einen Laden zu finden. Das ist mir aber zu doof und zu unsicher! Ich mache doch keinen Umweg, um dann doch kein Restaurant zu finden...!

Doch mein Hüngerchen entwickelt sich zu einem Hunger, zu einem ausgewachsenen, veritablen Hunger sogar!! Da es auf den letzten Strecken immer kleine Cafés oder Lebensmittelgeschäfte gab, habe ich für die heutige Etappe nicht extra eingekauft. Ich dachte, ich könne das unterwegs erledigen. Immerhin habe ich genug Wasser dabei. Erstmals fahre ich mit HUNGER - das ist mir auf der ganzen Reise noch nie passiert. Und nun hier in Portugal drohe ich auf offener Strasse zu verhungern. Ich trage mich mit dem Gedanken, mir eine Fertigsuppe zu kochen. Doch die Motivation, den Kocher anzuwerfen, ist nicht gross genug - bis der Hunger definitiv gross genug wird und über die Demotivation siegt und ich plötzlich doch motiviert bin zu kochen - auch wenn es bis Portalegre nur noch gute 10 Kilometer sein sollten...

So halte ich auf dem Stand-/Pannenstreifen an, packe meinen Kocher aus und koche mir heisses Wasser für einen 3in1 Kaffe, den meine Schwester mir via Pa nach Lissabon geliefert hat - TAUSEND DANK GABY!! - und für ein Knorr-Fertigsüppchen...

Andrea Berg unterhält mich dabei, singt tapfer in voller Lautstärke aus der "Tröte"... Die wenigen Autos stören mich nicht, meine Musik stört ebenso niemanden... Einige Autofahrer hupen, winken mir zu. Ein Ambulanzfahrzeug nähert sich und schaltet auf meiner Höhe kurz das Martinshorn ein - ja, sie haben Humor, die Portugiesen...!

Kaum habe ich fertig gegessen, erscheint SIE  aus dem Nichts - ja SIE!!

NEIN, nicht Andrea Berg - die bleibt im Lautsprecher. Aber SIE erscheint, hält an. Die POLIZEI! 

Ein mit drei Polizisten besetzter Streifenwagen hält auf der Gegenfahrbahn. "Zu spät Jungs, alle Suppe schon längst gegessen" denke ich für mich amüsiert und bin mir sicher, die wollen etwas mit mir quatschen so nach dem Motto "Woher-Wohin". Zwei der drei Polizisten steigen aus, überqueren die Strasse und schauen mich mit sehr ernsthaftem Gesichtsausdruck an. "Huch, die wollen nicht einfach quatschen - ob kochen auf dem Stand-/Pannenstreifen verboten ist in Portugal? Offenes Feuer? Waldbrandgefahr?" schiesst mir durch den Kopf. Da klären sie mich in gebrochenem Englisch auf, dass ich mit dem Fahrrad nicht auf der IC13 unterwegs sein dürfe, die an dieser Stelle optisch eine normale zweispurige Strasse mit Stand-/Pannenstreifen ist. Aber für Portugal eine Art Autobahn sein soll - hallo? Ich bin erstaunt. Denn ich habe nie ein Schild wahrgenommen, wonach Velos auf dieser Strasse verboten wären. Sie erkären mir, dass hier Fahrrad zu fahren viel zu gefährlich und daher verboten sei. "NEIN Jungs - hier ist es überhaupt nicht gefährlich Fahrrad zu fahren IM GEGENTEIL - ihr solltet mal sehen, wie es auf den Strassen in Indien zu und her ging - da war es gefährlich, wenn überhaupt... - und nach Istanbul bin ich im Fall auch auf der Autobahn gefahren - aber auf einer RICHTIGEN Autobahn im Fall!!" geht mir durch den Kopf - doch  Widerspruch einzulegen scheint mir nicht opportun.

Also zücke ich die Strassenkarte und frage unterwürfig, welche Strasse ich nach verlassen der IC 13 nehmen soll. Der eine Polizist erkärt mir das ganz "wichtig" und ich versichere, diese Strasse zu nehmen. Ich entschuldige mich und verspreche, dass ich die Strasse bei nächster Gelgenheit verlasse - zudem würde ich morgen Vormittag nach Spanien ausreisen und keine weiteren Probleme machen. Meine Unterwürfigkeit hilft nur bedingt... Der eine Polizist erklärt mir, dass ich zurückfahren müsse und die IC13 dann zu verlassen hätte - während der andere sich den Lautsprecher bzw. die von mir konstruierte Befestigung an der Lenkertasche anschaut und ich mir nicht so sicher bin ob es gut ist, dass Frau Berg noch immer lautstark singt oder ob es wohl auch verboten ist, auf dem Fahrrad Musik zu hören und Frau Berg vielleicht kurzfristig besser einfach schweigen sollte... 

Hm - ich versuche dem Polizisten, der mich zurückschicken will zu erklären, dass ich nach Portalegre wolle und dieses ja nicht mehr weit sei und es bis zur nächsten Ausfahrt zurück doch weiter sei, als bis zur nächsten Ausfahrt in Fahrtrichtung - und ich auf dem weiteren Rückweg gefährdeter sei, als auf dem kürzeren Weg zur nächsten Ausfahrt in Fahrtrichtung... 

Der zweite Polizist kommt dazu und meint, ich solle nun alles einpacken und dann auf direktem Weg zur Ausfahrt in Fahrtrichtung radeln. Logisch auf direktem Weg - es gibt hier ja links und rechts von der Strasse nix...

So packe ich zusammen - bedanke mich für das Verständnis - und sie bläuen mir ein, vorsichtig zu fahren und die Strasse ja beim nächsten Kreisel zu verlassen! Ja, grosses Radfahrerehrenwort, ich werde die Strasse brav verlassen! 

So radle ich kurze Zeit später los und werde ebenso kurze Zeit später von einer zweiten Streife angehalten. Den beiden Polizisten erkläre ich, dass ich eben mit zwei Kollegen Kontakt hatte, die mir gesagt hätten, ich solle nun schleunigst im nächsten Kreisel von der Strasse. Da sind sie zufrieden und lassen mich ziehen.

Uff - beide Streifen teilen keine Busse aus. Das finde ich ja cool!

Witzig: Beim nächsten Kreisel ist die IC13 offenbar eh zu Ende - also so interpretiere ich die Strassensignalisation, was nicht heisst, dass es so war...

Mit Hilfe von Sandy finde ich den Weg nach Portalegre über Feldwege - ausgewaschen vom Regen...

Der Weg führt mich dann steil hoch in das historische Städtchen - bei einem kleinen Restaurant brauche ich einfach ein Bier. Die Suppe war salziger als erwartet  - die Steigung anstrengender - ich lande bei Pedro in seinem kleinen Restaurant. Er ist Radfahrer mit Leib und Seele - Rennrad und Mountainbike. Seine Frau auch. Sein 3jähriger Sohn auch - einzig der 1jährige Sohn noch nicht... Lustig! Wir unterhalten uns an der Sonne mit wunderbarer Aussicht über die Landschaft, bevor ich mich dann auf den Weg in meine Unterkunft mache. DANKE PEDRO - WAR EINE SEHR SCHÖNE ZEIT MIT DIR! Auf Facebook sind wir nun befreundet - das sind schöne, sehr schöne Begegnungen! Selbstverständlich liess es sich Pedro nicht nehmen, mich zum Bier einzuladen und mir ein ganz spezielles Messer mit auf den Weg zu geben, nachdem ich mit dem örtlichen Fahrlehrer noch über die Schweizer Sackmesser gesprächelt habe...

Während ich bei Pedro mein Bier trinke, kommt ein Moutainbikefahrer mit einem Asos Schirt mit grossem Schweizer Kreuz auf der Brust vorbei - das gleiche Shirt, wie ich es trage. Witzig. Es ist ein Einheimischer. Also nicht einfach "ein" Einheimischer. Es ist Miguel, der Regionalchef der Polizei und damit wohl auch der Chef der 2x2 Polizisten, die mich angehalten haben... 

Ein Radlertag geht zu Ende - und ich geniesse es, wieder on the road zu sein - ...! Hoffe sehr, das Wetter halte... Morgen reise ich nach Spanien ein. Mein 21stes Reiseland - ich bin gespannt und freue mich!

Herzlich in die Welt hinaus - ich gehe nun essen - nicht selber kochen - will ja nicht wieder Ärger mit der Polizei, auch wenn ich nun den Regionalchef kenne...

Patrik Kirtap

 

 

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Do

21

Apr

2016

KIRTAP SPIELT WEICHEI...

 

Liebe Alle

Während des Frühstücks prasselte plötzlich wieder so starker Regen über die Gegend hier, dass meine Motivation, den Weg zum nächsten Etappenort unter die Räder zu nehmen, im "0,Nichts" auf deutlich UNTERNULL gesunken ist. Im reziproken Verhältnis dazu stieg die Motivation, den heutigen Tag halt schon wieder als "Zwangspause" zu nutzen. Noch stehe ich ja nicht unter Zeitdruck und kann mir solche "Weicheitage" leisten... Ich hoffe, das bleibe so und ich komme auf der Heimreise tatsächich nie in Zeitdruck...

So habe ich also schon wieder einen faulen Tag verbracht. Das Wetter war den ganzen Tag nass-kalt-regnerisch - ich habe also richtig entschieden. Der Wetterbericht sagt für die kommenden Tage deutlich besseres Wetter voraus - verspricht sogar Sonnenschein... Wie auch immer: Mühsamer kann das Wetter kaum mehr werden...

Morgen starte ich so oder so. Ich habe mir im nächsten Etappenort bereits eine Unterkunft reserviert - als Motivation und Belohnung zugleich.

Den heutigen Tag habe ich genutzt, um mir die Strecke der kommenden Woche im Detail zu planen. Wenn das Wetter mitmacht, sollte ich gut voran kommen. Eine Etappe dürfte etwas anstrengender werden, da zwei "Pässe" an einem Tag auf mich warten. Mal schauen - Tag für Tag, Kilometer für Kilometer...

Liebe Grüsse

Patrik Kirtap

 

 

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Mi

20

Apr

2016

DENKRÄTSEL...

 

Tja, für einmal kein Bilderrätsel...

 

Auf die ersten drei Blogleserinnen oder Blogleser, welche die nachstehende Frage KONKRET/GENAU beantworten, wartet eine Postkarte aus Andorra (dauert noch ne Weile)...

 

Die Frage lautet:

 

Warum/Wozu hat Kirtap in Montijo (Ort, welcher mit der Fähre ab Lissabon erreicht wurde und Startort für die Heimfahrt war) seine Ausrüstung mit einer Cakeform/Backform ergänzt?

 

Eines ist klar: Kirtap backt auf dem Heimweg keine Kuchen...!

 

WER GLAUBT DIE LÖSUNG ZU KENNEN, SCHICKT DIESE PER E-MAIL BIS 27. APRIL 2015 12.00 UHR ZEITSTEMPEL DER MAILBOX AN DIESE E-Mail-ADRESSE

 

Da bin ich ja mal gespannt, was Ihr Euch so überlegt...

 

Herzlich in die Welt hinaus

 

Patrik Kirtap

 

 

 

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Mi

20

Apr

2016

ON THE ROAD AGAIN...

 

Liebe Alle

Die Ruhetage in Coruche habe gut getan! Sehr gut!

Heute habe ich mich wieder auf Passpartu geschwungen und bin wie geplant nach Ponte de Sor geradelt. Aus verschiedenen Gründen kam ich erst gegen 11.30 Uhr los. Aber kein Problem - ich hatte ja nur knappe 70 km zu radeln. 

Für den Heimweg habe ich mir eine "Masterplanung" erstellt. Diese besagt, dass ich den Heimweg "locker" schaffe, wenn ich täglich 50 Kilometer radle. Das müsste ja sogar bei Regenwetter möglich sein - wenn halt auch nicht so prickelnd...

Dabei kann ich auch Ruhetage einlegen, welche ich dann vorwiegend am Meer in Frankreich beziehen möchte. Natürlich hoffe ich, dass bis Ende Mai 2016 der (Früh)Sommer dort angekommen ist. Der Sommer in Frankreich orientiert sich ja wohl nicht am Böög in Zürich (Erklärung dazu hier - Interessant: Als das "langsame Bern" vor wenigen Jahren in Zürich Gastkanton war, knallte der Böög nach nur knapp über 12 Minuten - 2016 dauerte es über 43 Minuten...).

Die Strecke nach Ponte de Sor führte mich am Staudamm/Stausee von Montargil entlang. Eine schöne Gegend, welche auch touristisch genutzt wird. Nebst einem Campingplatz wurden hier auch schöne und teure (!!) Hotels und Bungalowanlagen erstellt. Die Gegend erklärt von selbst, warum man sich auf Touristen ausgerichtet hat: Es ist eine wirklich sehr schöne Gegend!! Der See lädt zu Wassersport aller Art ein - mir ist es dafür eindeutig zu frisch.... Die Tagestemperatur liegt bei ca. 17 Grad. Angenehmes Radlerwetter!! Aber baden werde ich dann eben lieber in Frankreich, wo es hoffentlich wärmer sein wird...!!

Über weite Strecken kann ich von Rückenwind profitieren. Das freut mich. Wobei: Der Wind treibt auch schwarze Wolken in meine Richtung bzw. hinter mir her. Stellt sich nun die Frage, ob ich schneller radle als der Wind bzw. die Regenfront. Da ich ja von Wind und meiner Muskelkraft gepuscht werde, müsste ich schneller sein. Und so ist es denn auch. Ich erreiche Ponte de Sor, wo ich als erstes ein TOP-Velogeschäft erkenne und dort die Halterung für meine Lenkertasche ersetzen lassen möchte. Ich habe voll vergessen, mir eine solche von Pa mitbringen zu lassen... Doof!

Der Besitzer der Bikeladens erklärt, er sei auf Rennräder und Mountainbikes spezialisiert - Ortliebpacksysteme verkaufe er für diese Räder nicht (und scheint sie auch nicht zu kennen...). Logisch. Wie sähe das denn auch aus: Ein Rennrad mit Lenkertasche... Geht gar nicht!!

Er schnurpft aber auch noch sehr hilfsbereit einen Kabelbinder um die Halterung und drückt mir einen ganzen Bund davon in die Finger, falls unterwegs... DANKE!

Gleich neben dem Bikeshop vermietet eine junge, RESOLUTE (!!) Frau Zimmer. Potz! Die hätte in der Schweizer Armee als Feldwebel Karriere machen können! Wie auch immer. Die Unterkunft ist alt - aber äusserst gepflegt, sehr sauber, liebevoll eingerichtet und günstig. Hier bleibe ich sehr gerne!! Es gibt sogar WiFi :-)!

Passpartu darf in der als Holzlager genutzten Garage übernachten - sicher eingeschlossen. TipTop!

Kaum habe ich das Gepäck im Zimmer, prasselt auch der Regen in grossen, schweren Tropfen auf die Strasse. Ha, die Regenfront hat mich eingeholt. Der Regenguss dauert nicht lange - aber er ist recht HEFTIG! Und ich bin froh, bereits "untergekommen zu sein". Der Wind treibt die Regenfront weiter in Richtung Norden - ich werde mich hüten, sie in den nächsten Tagen einholen zu wollen...!

Nach der Dusche sofort zum Café ins Restaurant nebenan und dann etwas dösen bis zum Nachtessen. 

Tja, mein Leben besteht derzeit aus schlafen - radeln - essen. Tönt faul - aber dahinter steckt auch Arbeit...! Vor allem im mittleren Teil. Arbeit, die mir aber grossen Spass macht. Ich hatte bisher in Portugal sehr wenig Verkehr auf der Strasse. Die Autofahrer sind aber alle sehr rücksichtsvoll. Auch die wenigen LKWs, die mich bisher überholt haben. Viele hupen und winken freudig. Der Besitzer des Bikeshops hat mir bestätigt, was ich dieser Tage wahrgenommen habe: Die Portugiesen mögen Radfahrer! Ich mag die Portugiesen!

So, nun geht also ein weiterer Radeltag zu Ende, an welchem ich so ca. 1/40 näher an Bern gerückt bin... Es fühlt sich gut an, auf dem Heimweg zu sein - auch wenn es sich gleichzeitig komisch anfühlt. Komisch halt, weil meine lange und grosse Rad-Reise in Bern zu Ende sein wird. Komisch auch, weil ich in eine mir eigentlich bekannte Umgebung und Situation radle, die für mich aber durch meine lange Abwesenheit eben auch verändert/neu und mir daher in einem mir nicht bekannten Ausmass auch unbekannt sein wird. Ich radle in eine Situation die ich (nicht) kenne - das fühlt sich komisch an.

Der Start in die Reise war diesbezüglich viel einfacher! Ich wusste: Hinter dem Ofenpass ist für mich alles Neuland, alles unbekannt. Nun ist es anders: Alles ist daheim bekannt - und dennoch fremd. 

Ihr seht, auch in Europa zu radeln hat seine spannenden Seiten - einfach ganz andere, als in den "wilden", "gefährlichen" Ländern Zentralasiens, die schlussendlich weder wild noch gefährlich waren - sondern einfach nur der Hammer!!!

So: Nachdem ich geradelt bin und gegessen haben, gehe ich schlafen und erledige damit meine drei grossen Tagesaufgaben abschliessend...!

Herzlich in die Welt hinaus

Patrik Kirtap

 

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23. JUNI 2016

65 Wochen

unterwegs... 

 

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02. Juni 2016

14 MONATE UNTERWEGS

 

SELFIEGALERIE

 

* * * 

 

***JUBILÄUM***

 

31.03.2016

52 WOCHEN

ON THE ROAD

Johor Bahru (Malaysia)

 

24.03.2016

Gründonnerstags-

Jahres-Jubiläum

(Malaysia)

 

02.10.2015

6 Monate

unterwegs

Bishkek (Kirgistan)

 

Cappuccino-Index

Ein Index aus der Wirtschaft - im wahrsten Sinne des Wortes...

Aktualisiert am

04. März 2016 aus Bang Sapahn